Seitdem
die, durch eine Banken- und Finanzkrise im Jahr 2008 ausgelöste, Krise des Kapitalismus offen ausbrach, erleben
sozialistische und andere linke Theorien eine Renaissance als
wissenschaftliche Analyseinstrumente. Dabei erscheint besonders die
Korrelation zwischen wirtschaftlichem Niedergang und dem Abbau
demokratischer Strukturen systemimmanent, wie Neologismen der Sorte "marktkonforme Demokratie" überdeutlich vor Augen führen. Viele der wissenschaftlichen Errungenschaften und deren Vertreter*innen
sind jedoch in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit geraten
oder nach dem Ende der "realsozialistischen" Gesellschaften gezielt als
"marxistischer Unsinn" diskreditiert worden.

Unser Lesekreis soll dabei einen Beitrag leisten, Autoren anhand von vier Sekundärliteraturtexten vorzustellen und sie dadurch wieder bekannter zu machen. Die Texte werden Euch von uns zur Verfügung gestellt, um eine Bearbeitung zu Hause zu ermöglichen. Kontaktiert uns dazu am Besten über e-mail: linke.jugend.md(at)gmail(punkt)com.
Zu den vier angekündigten Terminen erhoffen wir uns dann darauf aufbauend spannende Diskussionen.
Wir möchten alle Interessierte zu diesem für alle offenen Angebot recht herzlich einladen.
Veranstaltungsort:
Universitätsgebäude G22A (Vilfredo-Pareto-Gebäude, Universitätsplatz 2
auf Seite der Pfälzer Str., siehe rotes Gebäude auf der Karte),
Raum
203. Den Veranstaltungsort erreicht Ihr am einfachsten mit der
Straßenbahnlinie 2 sowie der Buslinie 73 bzw. im Nachtverkehr mit den
Anschlusslinien 91 und 92 über die Haltestelle "Pfälzer Straße".
Zeit: Jeweils von 19 bis 22 Uhr.
Termine:
Dienstag, 7. Mai: "Imperialismustheorien"
Eine
ganze Epoche - vom letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis zum Ende
des 2. Weltkrieges - war von den Bestrebungen einzelner Staaten geprägt,
die Vorherrschaft über die Welt zu erlangen. Die zu Grunde liegenden
Ursachen und den Zusammenhang zwischen (gewaltsamer) Außenpolitik und
Wirtschaft wollen wir im ersten Text betrachten.
Dienstag, 21. Mai: "Demokratietheorie nach Robert Michels"
Die
deutsche Parteienlandschaft und der Mangel an Basisdemokratie werden
vielfach als Ursachen für Politikverdrossenheit kritisiert. Doch das
Thema ist keineswegs neu: Bereits 1911 spricht Robert Michels vom "Übel
der Parteiendemokratie".
Dienstag, 4. Juni: "Antonio Gramsci"
Hegemonie,
Gewaltlosigkeit, Transformation - Funktioniert die Veränderung einer
Gesellschaft durch eine gewaltsame Revolution? Oder ist diese vielmehr
zum Scheitern verurteilt, solange sich nicht durch politische Bildung
die allgemein als geltende Normen betrachteten Ansichten ändern?
Dienstag, 18. Juni: "Anarchismus"
Nur
wenige politische Begriffe sind derart missverstanden und
unterschiedlich interpretiert wie der der "Anarchie". Während man im
Mittelalter damit die "Freilassung von Sklaven" bezeichnete, wird er
heute meistens
mit dem Begriff "Chaos" gleichgesetzt. Was steckt jedoch wirklich
dahinter?
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