Mobi-Plakat von Magdeburg Nazifrei |
Das Verdienst des Bündnis Dresden Nazifrei besteht darin, eine sprektrenübergreifende Zusammenarbeit und Mobilisierung im gesamten Bundesgebiet hinbekommen zu haben, die schlussendlich zigtausende Blockadeaktivist_innen in die Stadt brachte. Doch nicht nur die schiere Masse trug dazu bei, dass die Blockaden in den letzten drei Jahren gelingen konnten. Auch das Zusammenspiel verschiedenster Aktionsformen unter dem Dach gegenseitiger Solidarität trug erheblich zum Erfolg in Dresden bei.
Nichtsdestotrotz bekräftigt sich derzeit über diverse Internet-Kanäle das Bestreben, möglichst viele Neonazis unter der Ägide der "Initiative gegen das Vergessen" nach Magdeburg zu aktivieren. Die hiesigen beiden Bündnisse, das Bündnis Magdeburg Nazifrei (MDNF), wie auch das Bündnis gegen Rechts Magdeburg (BgR), reagieren ihrerseits mit einem breiten Aufruf zu Protesten gegen den geplanten Aufmarsch und planen Blockaden respektive "vielfältige Aktionen", die Nazis auch in Magdeburg nicht widerspruchslos agitieren zu lassen.
Als Linksjugend ['solid] & SDS.Die Linke Magdeburg unterstützen wir seit seiner Gründung MDNF und werden uns aktiv an den Menschenblockaden beteiligen, die unserer Überzeugung nach ein legitimer Akt der Meinungsbekundung sind.
Die Meile der Demokratie ist in unseren Augen ein nicht zu verachtendes Moment innerhalb der Problembewusstseinsbildung innerhalb und außerhalb der Landeshauptstadt und hat es in den letzten Jahren erfolgreich verhindert, den Neonazis die zentrale Route über den Breiten Weg zu überlassen und stattdessen eine Protestform etabliert, die Jahr um Jahr Tausende von Besucher_innen ermuntert, den Protest gegen rechtes Gedankengut auf ihre Art zu artikulieren. Diese Form des Protests, die insbesondere auf eine gemeinschaftliche Stärkung, auf Rückhalt und Vernetzung setzt, ist wichtig für viele Magdeburgerinnen und Magdeburger. Darüber hinaus bietet die Meile einen sicheren Rückzugsraum für Menschen, die aus verschiedensten Gründen an mobilen und beweglichen Aktivitäten nicht teilnehmen können, allen voran Familien und ältere Menschen. Insbesondere angesichts der Repressivität der Magdeburger Polizei ist hier Vorsicht geboten. Wir kritisieren aber auch aufs Schärfste, dass Menschen, die nur ansatzweise mit den Begriffen "black block", "autonom" oder "linksradikal" in Verbindung gebracht werden, seitens der Polizei daran gehindert werden, auf die Meile zu gehen. Demokratie ist für alle da und diese Trennung in scheinbar "meilewürdige" und "meileunwürdige" Besucher_innen zum Kotzen.
So werden wir sowohl als Linsksjugend ['solid], als auch als studentische Hochschulgruppe SDS.Die Linke am 12. Januar auf der Meile der Demokratie vertreten sein - mit einem eigenen Infostand sowie einem Infopoint des Bündnis Magdeburg Nazifrei - und uns gleichzeitig in die Blockadeversuche einbringen, die wir zusammen mit vielen engagierten Menschen seit Monaten vorbereiten. Unser zentrales Anliegen ist das Verhindern des Naziaufmarsches in Magdeburg. Dazu hoffen und bauen wir vor allem auf eine breite Unterstützung der Menschen in und um Magdeburg: Jede und jeder ist am 12. und 19. Januar aufgerufen, den eigenen Protest gegen die rechte Ideologie zu artikulieren und auf die Straße zu tragen. Wir würden uns außerdem für die nächsten Jahre wünschen, dass immer mehr Akteur_innen, insbesondere auch unsere Mutterpartei DIE LINKE., von der Möglichkeit des Abbaus von Vorurteilen Gebrauch machen, indem auch Bündnistreffen von Magdeburg Nazifrei besucht werden. Denn ein Credo sollten alle Engagierten teilen: gemeinsam und solidarisch gegen Nazis!
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