Mittwoch, 4. April 2012

Ostermarsch am Samstag!

Aufruf zum Ostermarsch 2012
"Städte sind keine Angriffsziele"



Wir wollen, dass von dieser Stadt und diesem Land Frieden ausgeht. Darum demonstrieren wir
am Ostersonnabend, den 7.April 2012, in Magdeburg für den Frieden.


Ein Ersteinsatz von Atomwaffen wird, wie ehedem zu Zeiten des Kalten Krieges, auch im aktuellen Strategischen Konzept der NATO vom 19.11.2010 nicht infrage gestellt. Es wird modernisiert und nicht wirklich abgerüstet. Atomwaffen sind weiterhin auch in Deutschland stationiert. Mit Zivilcourage im Zeichen der Vernunft demonstrieren wir für die Ächtung und das Verbot von Atomwaffen. Wir unterstützen, dass Magdeburg sich im Kreis der weltweiten Konferenz der „Bürgermeister für Frieden“ an der Seite von Hiroshima und Nagasaki und über 5000 weiteren Städten für eine atomwaffenfreie Welt befindet. Magdeburg muss nun dem Beispiel Hannovers folgen und sich für die Kampagne „Vision 2020“ für eine atomwaffenfreie Welt bis 2020 öffentlich einsetzen und dazu die Erklärung der deutschen Mayors for Peace vom Juni 2011 mit unterzeichnen.


(*Nach Einsicht in den Nachbericht zum Treffen der deutsche Sektion der Mayors war Magdeburg auf der Konferenz nicht vertreten und hat die Abschlusserklärung nicht mit unterzeichnet Siehe Abschlusserklärung und Nachbericht- nach einem fraktionsübergreifenden Antrag (16.02.12-TOP7.23) des Magdeburger Stadtrates, der unverändert beschlossen wurde, soll das nun nachgeholt werden.) Siehe Abschlusserklärung und Nachbericht


Wir wissen, dass derzeit sehr viele Opfer der weltweit geführten Kriege Verstümmelung oder den Tod erleiden, durch Minen, Streubomben, Artilleriegeschosse und Kleinwaffen. Deutschland ist Europameister im Rüstungsexport. Doch über 90% der Opfer im Krieg sind Zivilisten, davon ein großer Anteil Kinder. Wofür sterben sie als Opfer unseres Rüstungsexports? Krieg löst keine Konflikte, er verschärft sie.
Krieg tötet und zerstört unsere Welt. Frieden braucht Ausgleich und Gerechtigkeit. Dafür tragen auch wir Verantwortung. Darum lehnen wir die Pläne und die Praxis der NATO und der EU für weltweite Militäreinsätze ab. Und darum ist auch nichts gut in Afghanistan.


Aber auch nicht bei uns. Vor den Toren der Stadt Magdeburg wird der Kriegseinsatz im Gefechtsübungszentrum Heer in der Colbitz-Letzlinger Heide geübt, mit monatlich über 1200 Soldatinnen und Soldaten. Die in Angriff genommene Erweiterung des Gefechtsübungszentrums durch ein „urbanes Zentrum“ soll nun die Fähigkeit stärken, zukünftig in „Weltstädten“ kämpfen zu können. Dafür soll weitere schützenswerte Natur geopfert werden.


Wir sagen nein, das ist der falsche Weg. 1991 hatte sich der Landtag von Sachsen-Anhalt nach über 57 Jahren militärischen Missbrauchs der Colbitz-Letzlinger Heide für eine ausschließlich zivile Nutzung und für den Aufbau eines Naturparks ausgesprochen. Das entsprach der Auffassung der Mehrheit der Bevölkerung. Wir halten es weiterhin für zeitgemäß und wollen eine Veränderung des Gefechtsübungszentrums in ein Naturparkzentrum. Das ist eine nachhaltige lokale Antwort mit globalem Anspruch. Sie nützt nicht nur der Abrüstung. Sie gibt der Flora und Fauna sowie dem Magdeburger Trinkwasser, das aus der Colbitz-Letzlinger Heide gefördert wird, Raum und schafft letztlich Arbeitsplätze.


Den Willen dazu können wir durch die Teilnahme am Ostermarsch 2012 deutlich artikulieren. Eigene Transparente mit ganz persönlichen Erwartungen, Wünschen und Forderungen sind immer eine Bereicherung!


Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.


Webseite der Bürgerinitiative


1] Die zivile Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide war entsprechend der Landtagsbeschlüsse vom 04.10.1991 (Drucksache 1/22/ 782B) sowie vom 14.12.1995 (Drucksache 2/33/1725B) ein wichtiges Anliegen der Landespolitik
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Programm


11:00 Uhr Begrüßung zum Ostermarsch am Domplatz Magdeburg
Domprediger Giselher Quast lädt zu einem gemeinsamen Gedenken im Dom
am Barlachdenkmal gegen den Krieg ein.
anschließend Ostermarsch durch Magdeburg-Begleitet durch den Liedermacher Jan Blümel
Der Marsch wird durch das Stadtzentrum führen, vorbei am Braunen Haus, an der Bärstraße
bis zum Synagogendenkmal und dann zum Lukashügel (Information über den dort befindlichen
Nagasaki-Stein und die Mayors for peace).Von dort zurück vorbei am Denkmal der Trümmerfrauen
an der Johanniskirche, dem Rathaus zum Ulrichplatz


13:30 Uhr Kundgebung am Ulrichplatz Magdeburg (Nähe Springbrunnen),
moderiert durch Lars Johansen. Es sprechen: Ein/e Vertreter/in der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe
und Florian Pfaff, Major der Bundeswehr, der sich während des Irakkriegs weigerte,
bestimmt Befehle auszuführen, die als Unterstützung für den seiner Meinung
nach völkerrechtswidrigen Krieg ausgelegt werden könnten.
Konzert mit der Band-Siedler (www.siedler-band.de) aus der Altmark | Parallel dazu Markt der Möglichkeiten
16:30 Uhr Veranstaltungsende


Fahrrad-Tour durch Magdeburg an Erinnerungsorte und Gedenkstätten für NS-Opfer
08:00 Uhr Beginn am Alten Mark bis 10:30 Uhr Domplatz - danach Teilnahme am Ostermarsch
Anmeldung über fahrrad@offeneheide.de


„Markt der Möglichkeiten“ –„Wir können und wollen auf gerechte Weise wirtschaften!“
Ab 12:00 Uhr beginnt am Ulrichplatz in Magdeburg ein Ostermarkt. Dieser Markt der Möglichkeiten steht für die Vielfalt einer zivilen Gestaltung des Lebens, insbesondere in der Colbitz-Letzlinger Heide. Eingeladen sind
regionale Betriebe, Gruppen und Initiative insbesondere aus dem ökologischen und alternativen Spektrum.(Anmeldung über markt@offeneheide.de) Ein Aspekt ist der Naturpark als Alternative zum Truppenübungsplatz in der Colbitz-Letzlinger Heide. Somit gewinnt der Ostermarsch an Farbe und für Essen und Trinken wird gesorgt

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