Dienstag, 6. Mai 2014

Wer nicht feiert, hat verloren! Warum es richtig und wichtig ist, den "Tag der Befreiung" zu feiern

Filmabend: DIE RITCHIE BOYS
Im Anschluss: Befreiungsparty anlässlich des "Tages der Befreiung"
 
Wann? Donnerstag, 08. Mai 2014, 19 Uhr
Wo? Thiembuktu (Garten, Open Air), Thiemstraße 13, 39104 Magdeburg. Wegbeschreibung: http://goo.gl/maps/w9HJh
 


Der Film "Die Ritchie Boys" erzählt die Geschichte einer geheimen Einheit der US-Army während des zweiten Weltkriegs. Sie bestand vorwiegend aus jungen Deutschen, nicht wenige von ihnen Juden, die nach ihrer Flucht vor den Nazis in Amerika eine neue Heimat gefunden hatten. In Camp Ritchie, Maryland durchliefen sie in ein rigoroses Trainingsprogramm, das sie auf ihren Einsatz in Europa vorbereitete. Die braunen Machthaber hatten sie vertrieben und ihre Familien ermordet. Sie wollten als Sieger in die alte Heimat zurück kehren. Zu den Männern, die in Camp Ritchie ausgebildet wurden, gehörten so bekannte Namen wie der Journalist und Bestseller-Autor Hans Habe, Klaus Mann, Sohn von Thomas Mann, der Schriftsteller Stefan Heym, der Prager Regisseur Hanus Burger, oder David Robert Seymour, Mitbegründer der Fotoagentur Magnum. 

 

Wer nicht feiert, hat verloren! Warum es richtig und wichtig ist, den "Tag der Befreiung" zu feiern

 

Für viele Deutsche ist der 08. Mai nach wie vor ein Tag der Niederlage, ein Tag der Scham, ein Tag des Verlustes. Auch aus diesem Grund hat es der 08. Mai nie geschafft, ein gesetzlicher Feiertag zu werden, zu groß ist die Wirkungsmacht der Umdeutung des "Tätervolks" zur kollektiven "Opfergemeinschaft". Lediglich das Land Mecklenburg-Vorpommern begeht seit 2002 den "Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges". 

Seit mehreren Jahren bestimmen Vertreter*innen der politischen Reaktion, wie beispielsweise Hubertus Knabe oder Erika Steinbach, den Gedenkdiskurs, indem sie das Befreiungsmoment negieren mit der revanchistischen Formel, der Osten Deutschlands sei ja nicht befreit worden, sondern nur von der einen in die nächste Diktatur geraten - eine krasse Gleichsetzung des mörderischen Nationalsozialismus mit dem autokratischen Sozialismusentwurf der DDR, ganz in der Logik der Totalitarismusdoktrin. 

Wir sagen: Schluss mit den Opfermythen, Schluss mit der Relativierung der Verbrechen Nazideutschlands, Schluss mit Geschichtsrevisonismus, Revanchismus und neuen deutschen Großmachtfantasien - der 08. Mai ist ein Tag der Befreiung, was sonst? Es ist die Befreiung von der faschistischen Barbarei, die die Menschheit in ihr bisher dunkelstes Kapitel gestürzt hat, die einen Zivilisationsbruch zum Vorschein gebracht hat, der unvorstellbar schien: Menschen löschen millionenfach Menschenleben auf industriell-bürokratisch organisierte Weise aus. Homo homini lupus. 

Wir möchten diesen Tag also würdigen und den allierten Befreier*innen unseren Dank zollen. Wir möchten all jener gedenken, die im Kampf gegen Nazideutschland ihr Leben gelassen haben, ob Soldat der Anti-Hitler-Koalition oder Widerstandskämpfer*in in Deutschland, Frankreich oder Tschechien. спаси́бо! Thank you! Merci! Ganz im Sinne Adornos verpflichten wir uns, »alles Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe«. Also: lasst uns gemeinsam feiern, denn: wer nicht feiert, hat verloren!

Hinweis: um 16 Uhr findet eine Kranzniederlegung am Ehrenhain im Nordpark statt.

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Der Eintritt ist frei. Zur Veranstaltung werden vegane Snacks von Kochupy gegen Spende verkauft. Getränke verkauft das "Thiembuktu" für kleines Geld.

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Weitere Termine im Rahmen der Filmreihe:

14. Mai: CATASTROIKA
21. Mai: DIE 4. REVOLUTION - ENERGY AUTONOMY

Alle Infos hier: http://www.linke-jugend-md.blogspot.de/2014/04/world-cinema-2014.html

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