Noch
bis in die Mitte der 1960-er Jahre war es üblich, dass die Polizei in
den Vereinigten Staaten Razzien in Schwulenbars oder einschlägigen
Nachtclubs durchführte. Sie verhaftete dabei willkürlich Anwesende,
machte deren Identiät öffentlich und outete sie damit als homosexuell,
was im prüden Amerika zu dieser Zeit den Verlust des gesellschaftlichen
Ansehens der betroffenen Person bedeutete. Als am 28. Juni 1969 erneut
eine polizeiliche Razzia in der Szene-Bar »Stonewall Inn« in der
Christopher Street in New York durchgeführt werden sollte, widersetzten
sich die Homosexuellen gewaltsam der Schikanierung durch das
Staatsorgan. Es folgten tagelange Ausschreitungen, in denen sich die
angestaute Wut der Homosexuellen über die repressive Wirklichkeit
entlud, während die Polizei sogar Spezial- und Eliteeinheiten zur
Aufstandsbekämpfung, wie die Tactical Patrol Force, die sonst zum
Niederschlagen von Anti-Vietnam-Demonstrationen eingesetzt wurde,
auffuhr.
Dieser Tag markiert den Anfang der Schwulen-
und Lesbenbewegung und wird heute überall über den Globus, in jeder
größeren Stadt als Akt der Emanzipation und Kampf für Egalität,
Akzeptanz und Recht gefeiert.
Auch in Magdeburg wird zum nunmehr elften Mal den Aufständen der
Homosexuellen mit der Austragung des Christopher Street Days, kurz CSD,
gedacht.
Unter dem Motto »Mach's mit uns! Für Akzeptanz. Gegen Homophobie« wird es eine 10-tägige Veranstaltungsreihe geben.
Dabei bilden beispielsweise ein Stadtrundgang, Gottesdienst, eine Lesung und nicht zuletzt die CSD Parade ein buntes und vielfältiges Rahmenprogramm, um die Interessen der Lesben, Schwulen, Bi- und Intersexuellen Community (LSBTI) hör- und sichtbar zu machen, auf bestehende Probleme hinzuweisen und ein Bewusstsein für die andauernde Ausgrenzung und Marginalisierung von Minderheiten zu schaffen.
Die trotz vielfältiger Aufklärung weiterhin anhaltende Homo- und Transphobie, insbesondere auch aus der Mitte der Gesellschaft, ist ein Problem, dessen Ursächlichkeit durch nichts zu begründen ist. Sexuelle Minderheiten werden stigmatisiert, abgewertet und lächerlich gemacht. Dieses gesamtgesellschaftliche Phänomen wird dabei durch die Politik weiter begünstigt: Die Bundesregierung gesteht homosexuellen Paaren nicht die gleichen Rechte zu wie heterosexuellen, obwohl sie bereits die gleichen Pflichten haben.
Unter dem Motto »Mach's mit uns! Für Akzeptanz. Gegen Homophobie« wird es eine 10-tägige Veranstaltungsreihe geben.
Dabei bilden beispielsweise ein Stadtrundgang, Gottesdienst, eine Lesung und nicht zuletzt die CSD Parade ein buntes und vielfältiges Rahmenprogramm, um die Interessen der Lesben, Schwulen, Bi- und Intersexuellen Community (LSBTI) hör- und sichtbar zu machen, auf bestehende Probleme hinzuweisen und ein Bewusstsein für die andauernde Ausgrenzung und Marginalisierung von Minderheiten zu schaffen.
Die trotz vielfältiger Aufklärung weiterhin anhaltende Homo- und Transphobie, insbesondere auch aus der Mitte der Gesellschaft, ist ein Problem, dessen Ursächlichkeit durch nichts zu begründen ist. Sexuelle Minderheiten werden stigmatisiert, abgewertet und lächerlich gemacht. Dieses gesamtgesellschaftliche Phänomen wird dabei durch die Politik weiter begünstigt: Die Bundesregierung gesteht homosexuellen Paaren nicht die gleichen Rechte zu wie heterosexuellen, obwohl sie bereits die gleichen Pflichten haben.
Diese Ungerechtigkeit gilt es zu überwinden. Die Akzeptanz von nicht-heterosexuellen Partner*innenschaften
und Lebensweisen darf nicht, wie leider noch viel zu oft, nur bei
Lippenbekenntnissen bleiben. Die Ehe muss endlich für
gleichgeschlechtliche Partner*innen geöffnet werden. Der Artikel 3 des
Grundgesetzes, wie auch Artikel 7 der Landesverfassung Sachsen-Anhalts,
müssen um die sexuelle Identität eines Menschen als
Diskriminierungsmerkmal erweitert werden. Ebenso müssen alle, die
aufgrund ihrer Homosexualität nach dem aus der NS-Zeit stammenden
Paragraphen 175 verurteilt wurden, rehabilitiert und entschädigt werden.
Es erscheint uns zudem von dringlicher Wichtigkeit, bestehende
Gleichstellungsprobleme stärker als bisher in das öffentliche
Bewusstsein zu rufen, zu kritisieren und abzuschaffen.
Auf dem CSD werden wir deswegen in Kooperation
mit der Partei DIE LINKE nicht nur mit einem Stand auf dem Straßenfest
in der Hegelstraße vertreten sein, sondern auch mit einem eigenen Wagen
auf der Parade für die Ideen des CSDs werben. Als Linksjugend ['solid]
und Studierendenverband SDS.Die Linke Magdeburg werden wir uns auch
weiterhin solidarisch mit Diskriminierungsbetroffenen zeigen und für
mehr Akzeptanz der LSBTI-Community arbeiten. Wir wollen den heteronormativen
Konsens der Mehrheitsgesellschaft mit seiner Homo- und Transphobie,
biologistischen, sexistischen und tradierten Ansichten, Verhaltensweisen
und Argumentationsmustern überwinden helfen. Jeder Mensch hat das Recht sich frei zu entfalten. Das gilt nicht nur für einige, sondern für alle.
Die vielfältige CSD Woche gestaltet sich wie folgt:
- Freitag, 10. August
- 14:00 Uhr: Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus
- anschließend: Regenbogenempfang im Rathaus
- Samstag, 11. August
- 14:00 Uhr: Stolpersteinspaziergang, Treffen am Dom
- 21:00 Uhr: Startup Party im Boys'n`Beats
- 21:00 Uhr: Rosenstolz-Party im Groundwork Café
- Sonntag, 12. August
- 12:00 Uhr: Queere Radtour, Treffen am Theater am Uni-Platz
- 15:00 Uhr: Sportfest auf dem Jahnsportplatz am AMO
- Montag, 13. August
- 19:00 und 21:00 Uhr: LesBiSchwule Filmnacht im CinemaxX
- Dienstag, 14. August
- 19:30 Uhr: Literaturnacht mit Büfett in der Feuerwache/Café Hirsch
- Mittwoch, 15. August
- 19:30 Uhr: Vortrag "Der heilige Schein" an der Uni MD
- Donnerstag, 16. August
- 19:00 Uhr: "Der Weg zum Kind" im Volksbad Buckau
- Freitag, 17. August
- 18:00 Uhr: CSD Andacht in der Hoffnungsgemeinde
- 21:00 Uhr: PrideNight im Groundwork Café
- Samstag, 18. August
- 09:30 - 12:30 Uhr: Brunch im Groundwork Café
- 13:00 - 15:00 Uhr: CSD Parade, Start: Neustädter Bahnhof
- 15:00 - 00:00 Uhr: CSD Straßenfest in der Hegelstraße
- 22:00 Uhr Abschlussparty im Boys'n`Beats
- Sonntag, 19. August
- 15:00 Uhr: Pink Picknick im Stadtpark
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen