An Christi Himmelfahrt vor 20 Jahren, genauer am 12. Mai 1994, erlebte Magdeburg mit den
'Himmelfahrtskrawallen' eine selten da gewesene Eruption des Hasses.
Stundenlang jagten Neonazis und "besorgte Bürger" Menschen anderer
Hautfarbe oder vermuteter Herkunft durch die Stadt, um sie
zusammenzuschlagen.
Infolgedessen starb wenige Monate später Farid Boukhit, bis heute kein anerkanntes Opfer rechter und rassistischer
Gewalt. Nach Opferangaben habe die Polizei die Neonazis nicht nur nicht
aufgehalten, sondern auch noch ermutigt.
Statt dem hasserfüllten Mob
Einhalt zu gebieten, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit lieber auf die Opfer
sowie Antifaschist*innen - trotz mehrfacher, schriftlicher Warnungen im
Vorfeld, dass die damals äußerst große Naziszene "etwas" an Himmelfahrt
plane. Zu allem Überfluss bagatellisierte der Polizeipräsident Schomaker dieses
Pogrom, indem er es zu einer üblichen Himmelfahrtsschlägerei reduzierte.
Es habe lediglich an der "Sonne und am Alkohol" gelegen. Die
"Himmelfahrtskrawalle" stehen in einer langen Kette rassistischer
Pogrome Anfang der 1990er-Jahre, die ab 1993 noch begünstigt worden sind
durch die faktische Abschaffung des Grundrechts auf Asyl durch die
Allianz von CDU, FDP und SPD, mit der den rassistischen Volksmobs von Hoyerswerda und
Rostock-Lichtenhagen Recht gegeben wurde.
Das Bündnis gegen Rechts Magdeburg veranstaltet am morgigen Mittwoch, den 28. Mai, um 16 Uhr eine Mahnwache am Ort des damaligen Geschehens (Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg). Wir möchten dazu aufrufen, sich daran zu beteiligen. Das Problem heißt Rassismus!
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