Redebeitrag der Linksjugend ['solid] Magdeburg auf der Kundgebung anlässlich des Gedenkens der Opfer des NSU am 04. November 2012 vor dem Hauptbahnhof (es gilt das gesprochene Wort)
Ich möchte meinen Beitrag mit einem Zitat beginnenit einem Zitat einer Person
die erst einmal mit der Sache an sich nichts zu tun hat, aber trotzdem Vieles ausdrückt, was mir durch den Kopf geht. Das Zitat ist von
Christian Morgenstern, der nämlich gesagt hat:
„Beim Menschen ist kein Ding unmöglich, im Schlimmen wie im Guten.“.
Und
leider muss ich zugeben, dass ich diesen Umstand für unmöglich gehalten
habe. Den Umstand, dass eine neofaschistische Terrororganisation,
gedeckt von
Ämtern und Institutionen dieses Staates, ungehindert mordend und
bombend durch Deutschland fahren konnte. Grund für die Morde an
mindestens zehn Menschen war purer Rassimus. Und genau das ist das
Problem: Das Problem heißt Rassimus!
hinten rechts befindet sich unser Transparent |
Da kann und muss man natürlich die Frage stellen, welche Damen und Herren in diesen Institutionen . Mittlerweile sind uns diese Personen mehr oder weniger gut bekannt. Wie zum Beispiel de Herr Roewer, der viele Sachen gerne tu mit dem Fahrrad über Flure fahren, barfuß durch die Gegendrennen,
private Dinner mit Frauen in den Häusern des Verfassungsschutzes oder
sich einen privaten V-Mann halten. Nur leider tut er das nicht, wofür er
offiziell arbeiten müsste. Und leider kommt auch noch ein weiterer
Umstand hinzu: er ist nicht der einzige. Und da muss man sich natürlich
fragen, welchen Sinn die Ämter für Verfassungsschutz eigentlich haben
und ob wir diese überhaupt brauchen?
Darüber hinaus werden die Abgeordneten in den Kontrollkommissionen von orne bis inten belogen und betrogen. Diese sogenannten Verfassungsschützer tanzen dem taat auf der Nase.
Soviel zur Schuld und dem Versagen der staatlichen Ämter, ihr Personal einen braunen Anstrich ha, oder in dem Punkt farbenblind .
Doch wie reagierte die Öffentlichkeit darauf? Man fand gleich ein
tollen Namen für diese Mordserie: "Döner-Morde". Und hier zeigt sich
vortrefflich, das Rassismus keinesfalls ein Problem des "rechten Randes"
ist, sondern tief in die Gesellschaft eindringt und alle sozialen und
fast viele politischen Strömungen, mal mehr, mal weniger, durchsetzt.
Ein weiteres Beispiel, mit aktueller Bedeutung ist die
Flüchtlingspolitik der BRD.
Auch der Verfassungsschutz war vor Ort ;) |
Aber was passiert, was ist die Folge, wenn wir das Problem Rassimus nicht lösen?
Eine Gesellschaft, in der Diskriminierung bittere Realität im Alltag ist
haben wir schon, jedoch gibt es immer wieder Leute, die sich
dagegenstellen und offen Gesicht zeigen. Denn wenn man nicht
entschlossen gegen Rassismus, Faschismus, Antisemtismus und weitere
Ideologien der Ungleichwertigkeit vorgeht, werden sie wachsen und ausbreiten.
Das heißt, dass für viele Menschen in unserer Gesellschaft das Leben
deutlich schwerer wird. Zum Beispiel für Muslime, Homosexuelle, Sinti
und Roma und viele andere würde sich die Lage deutlich verschärfen. Oder
sagen wir es kurz: es geht um nicht weniger als um ein Mindestmaß an
Humanität in Gesellschaft. Denn egal wie man wen nennt, es sind und bleiben Menschen.
Aber was kann man(n) und was kann frau tun um diese abscheulichen Taten zu verhindern?
Eine
naheliegendes Lösungsmittel passiert gerade. Man muss die Bürger und
BürgerInnen erreichen, man muss das Problem öffentlich fokussieren und
anprangern. Man
muss auf die Zustände und die Unmenschlichkeit aufmerksam machen. Egal
ob mit einer Kundgebung wie heute, mit einer Demo oder anderen,kreativen Methoden.
Doch der größte Teil des Problems dürfte sein, dass der Rassismus in vielen der Gesellschaft verwurzelt ist. Und genau dort muss man auch mit dem Versuch der Lösung ansetzten.
Es ist unmöglich, dass der Staat oder eine sonstige Institution es von
oben diktiert. Der Staat kann, und sollte, die Rahmenbedingungen stellen
und damit einen wichtigen Schritt tun. Nur leider glaube ich, dass
dieser Schritt wohl kaum passieren wird, jedenfalls nicht von den
aktuell egierenden Parteien hier auf Landes und erstrecht
auf Bundesebene. Und darum wieder zurück zur Gesellschaft. Einerseits
kann sie Druck auf den Staat ausüben und andererseits muss sie selbst
Prozesse in Angriff nehmen, es liegt in ihrer Verantwortung.
Ich
möchte nochmal auf mein Anfangszitat zurückkehren: "Beim Menschen ist
kein Ding unmöglich, im Schlimmen wie im Guten".... "Im Guten": Genau
das MUSS unser Ziel sein. Es gibt Menschen deren Ziel es ist, andere zu
erniedrigen, sie zu diskriminieren und auch nicht selten zu töten.
Deshalb steht es für mich schon außer Frage, wie bedeutend diese
Verantwortung ist. Und eines muss uns auch immer bewusst sein:
egal in welcher Position wir stehen - diese Rassisten werden keine Gelegenheit ausnutzen um uns zu diffamieren. Aber das darf uns niemals von unserem Weg abbringen. Und denkt immer daran: Beim Menschen ist nichts umöglich, auch im Guten.
1. Die vollständige Aufklärung der NSUVerbrechen
2. Eine umfassende Entschädigung der Angehörigen!
3. Personelle und strukturelle Konsequezen in zuständigen Behörden.
4. Die Abschaffung des Inlandsgeheimdienstes.
5. Die Anerkennung und Finanzierung der Arbeit der Opferberatungsstellen.
6. Bleiberecht für alle Oper rassistischer Gewalt.
7. D Abschiebstop
8. Eine Diskussion die auch den Rassismus in den Medien und Gesellschaft zum Thema macht.
Doch
damit ist es nicht getan. Das kann nur der Anfang eines mühseligen
Weges sein. Und diesen Weg dürfen wir nicht verlassen. Die Folgen
erfahren wir täglich aus der Presse und können sie vielleicht auch in
unserem Umfeld wahrnehmen. Darum danke ich allen Menschen die heute diesen Weg beschreiten. Lasst uns dem Rassismus entegentreten!
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