Mittwoch, 12. September 2012

Heteroprivilegien

@sanczny hat einen sehr interessanten und lesenswerten Blog-Eintrag zu Privilegien von Heterosexuellen verfasst, den wir mit freundlicher Genehmigung hier auf die Seite stellen dürfen:
Den unsichtbaren Tornister auspacken II
Sexuelle Orientierung Positioniertheit

Tägliche Auswirkungen von Hetero-Privileg

Dieser Artikel basiert auf Peggy McIntosh’s Artikel über White Privilege und wurde von einer Reihe als hetero identifizierenden Studenten am Earlham College geschrieben, die zusammen kamen, um sich einige Beispiele für Hetero-Privileg anzuschauen. Diese Dynamiken sind nur ein paar Beispiele für Privilegien, die heterosexuelle Menschen haben.
Lesben, Schwule, Bisexuell und Queer identifizierende Leute haben eine Reihe von unterschiedlichen Erfahrungen, können aber auf die meisten dieser Voraussetzungen in ihrem Leben nicht zählen.


Alltag als Hetero-Person… 

  • Ich kann ziemlich sicher sein, dass meine Zimmernachbar_in, Mitbewohner_innen und Mitschüler_innen sich wohlfühlen mit meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit.
  • Wenn ich eine Zeitschrift zur Hand nehme, fernsehe, oder Musik höre, kann ich sicher sein, dass meine sexuelle Orientierung Positioniertheit vertreten sein wird.
  • Wenn ich über meine Heterosexualität rede (wie in einem Witz oder wenn ich über meine Beziehungen rede), werde ich nicht beschuldigt, anderen meine sexuelle Orientierung Positioniertheit aufzudrängen.
  • Ich brauche keine Angst zu haben, dass, falls meine Familie oder Freunde meine sexuelle Orientierung Positioniertheit herausfinden, es wirtschaftliche, emotionale, körperliche oder psychische Konsequenzen haben wird.
  • Ich bin nicht mit Spielen aufgewachsen, die meine sexuelle Orientierung Positioniertheit angreifen (wie Fag Tag oder Queer Smear).
  • Ich werde nicht wegen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit beschuldigt, missbraucht worden, verzogen oder psychisch verwirrt zu sein.
  • Ich kann von den meisten Treffen, Unterrichtsstunden und Gesprächen nach Hause gehen, ohne mich wegen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit ausgeschlossen, ängstlich, angegriffen, isoliert, in der Unterzahl, ungehört, auf Abstand gehalten, stereotypisiert oder gefürchtet zu fühlen.
  • Ich werde nie gebeten, für jede_n, der heterosexuell ist zu sprechen.
  • Ich kann sicher sein, dass in mein Unterricht Lehrmittel efordert, die von der Existenz von Menschen mit meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit zeugen.
  • Menschen fragen nicht, warum ich meine sexuelle Orientierung Positioniertheit gewählt habe.
  • Menschen fragen nicht, warum ich mich entschieden habe, meine sexuelle Orientierung Positioniertheit öffentlich zu machen.
  • Ich muss nicht fürchten meine sexuelle Orientierung Positioniertheit Freunden oder Familie zu offenbaren. Sie wird vorausgesetzt.
  • Meine sexuelle Orientierung Positioniertheit wurde nie mit einem Schrank verbunden.
  • Menschen meines Geschlechts versuchen nicht, mich davon zu überzeugen, meine sexuelle Orientierung Positioniertheit zu ändern.
  • Ich muss meine Heterosexualität nicht verteidigen.
  • Ich kann leicht eine religiöse Gemeinschaft finden, die mich nicht dafür ausschließt, heterosexuell zu sein.
  • Ich kann darauf zählen, einen Therapeuten oder Arzt zu finden, der bereit und in der Lage ist, über meine Sexualität zu sprechen.
  • Mir ist garantiert, Sexualerziehungsliteratur für Paare mit meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit zu finden.
  • Ich brauche mir keine Gedanken zu machen, wegen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit belästigt zu werden.
  • Ich habe kein Bedürfnis, meine Hetero-Identität zu markieren.
  • Meine Männlichkeit/Weiblichkeit ist nicht wegen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit in Frage gestellt.
  • Ich werde nicht mit meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit identifiziert.
  • Ich kann sicher sein, dass, wenn ich rechtliche oder medizinische Hilfe benötige, meine sexuelle Orientierung Positioniertheit nicht gegen mich arbeiten wird.
  • Wenn mein Tag, meine Woche oder mein Jahr schlecht schlecht läuft, muss ich nicht bei jeder negativen Epidsode oder Situation fragen, ob sie Obertöne sexueller Orientierung Positioniertheit hat.
  • Wenn ich in ein Kino gehe oder in einer Videothek eine Film leihe, kann ich sicher sein, keine Probleme zu haben, meine sexuelle Orientierung Positioniertheit repräsentiert zu finden.
  • Mir ist garantiert, Menschen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit im Studienplan, der Fakultät und Verwaltung der Uni vertreten zu finden.
  • Ich kann in der Öffentlichkeit mit meiner besseren Hälfte herumlaufen ohne dass Menschen zweimal hingucken oder starren.
  • Ich kann mich entscheiden, nicht politisch über meine sexuelle Orientierung Positioniertheit zu denken.
  • Ich muss mir keine Gedanken machen, meine_r Mitbewohner_in meine sexuelle Orientierung Positioniertheit mitzuteilen. Es wird angenommen, dass ich heterosexuell bin.
  • Ich kann die Sprache und Kultur der LGBTQ Leute unbeachtet lassen, ohne das Gefühl einer Bestrafung in meiner Kultur für eine solche Vergessenheit.
  • Ich kann monatelang nicht hetero genannt werden.
  • Ich werde nicht wegen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit gruppiert.
  • Mein Verhalten als Einzelperson wird nicht zurückgeworfen auf andere Menschen, die sich als heterosexuell identifizieren.
  • In alltäglicher Konversation geht die Sprache, die meine Freunde und ich benutzen in der Regel von meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit aus. Zum Beispiel bezieht sich Sex unpassenderweise auf heterosexuellen Sex, oder Familie bedeutet heterosexuelle Beziehungen mit Kindern.
  • Menschen gehen nicht davon aus, dass ich sexuell erfahren bin (oder überhaupt Sex habe), nur wegen meiner sexuellen Orientierung Positioniertheit.
  • Ich kann eine Person des anderen Geschlechts in der Öffentlichkeit küssen, ohne beobachtet oder angestarrt zu werden.
  • Niemand nennt mich hetero aus Bosheit.
  • Menschen können Begriffe, die meine sexuelle Orientierung Positioniertheit beschreiben, benutzen und positive Dinge meinen anstatt erniedrigende (“ewwww, das ist homo”, “ist das schwul” )
  • Ich werde nicht aufgefordert, darüber nachzudenken, warum ich hetero bin.
  • Ich kann offen über meine sexuelle Orientierung Positioniertheit sein, ohne mir Gedanken über meinen Job zu machen.
[ETA]
Edited to add: @lantzschi (Danke!) merkt an, dass die Bezeichnung “sexuelle Orientierung” im Zusammenhang mit hetero/homo nicht nur problematisch ist, sondern im Zusammenhang mit Privilegiertheiten auch noch falsch:

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