Heteroprivilegien
@sanczny hat einen sehr interessanten und lesenswerten Blog-Eintrag zu Privilegien von Heterosexuellen verfasst, den wir mit freundlicher Genehmigung hier auf die Seite stellen dürfen:
Den unsichtbaren Tornister auspacken II
Sexuelle Orientierung Positioniertheit
Tägliche Auswirkungen von Hetero-Privileg
Dieser Artikel basiert auf Peggy McIntosh’s Artikel über White
Privilege und wurde von einer Reihe als hetero identifizierenden
Studenten am Earlham College geschrieben, die zusammen kamen, um sich
einige Beispiele für Hetero-Privileg anzuschauen. Diese Dynamiken sind
nur ein paar Beispiele für Privilegien, die heterosexuelle Menschen
haben.
Lesben, Schwule, Bisexuell und Queer identifizierende Leute haben
eine Reihe von unterschiedlichen Erfahrungen, können aber auf die
meisten dieser Voraussetzungen in ihrem Leben nicht zählen.
Alltag als Hetero-Person…
- Ich kann ziemlich sicher sein, dass meine Zimmernachbar_in,
Mitbewohner_innen und Mitschüler_innen sich wohlfühlen mit meiner
sexuellen
Orientierung Positioniertheit.
- Wenn ich eine Zeitschrift zur Hand nehme, fernsehe, oder Musik höre, kann ich sicher sein, dass meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit vertreten sein wird.
- Wenn ich über meine Heterosexualität rede (wie in einem Witz oder
wenn ich über meine Beziehungen rede), werde ich nicht beschuldigt,
anderen meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit aufzudrängen.
- Ich brauche keine Angst zu haben, dass, falls meine Familie oder Freunde meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit herausfinden, es wirtschaftliche, emotionale, körperliche oder psychische Konsequenzen haben wird.
- Ich bin nicht mit Spielen aufgewachsen, die meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit angreifen (wie Fag Tag oder Queer Smear).
- Ich werde nicht wegen meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit beschuldigt, missbraucht worden, verzogen oder psychisch verwirrt zu sein.
- Ich kann von den meisten Treffen, Unterrichtsstunden und Gesprächen nach Hause gehen, ohne mich wegen meiner sexuellen
Orientierung
Positioniertheit ausgeschlossen, ängstlich, angegriffen, isoliert, in
der Unterzahl, ungehört, auf Abstand gehalten, stereotypisiert oder
gefürchtet zu fühlen.
- Ich werde nie gebeten, für jede_n, der heterosexuell ist zu sprechen.
- Ich kann sicher sein, dass in mein Unterricht Lehrmittel efordert, die von der Existenz von Menschen mit meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit zeugen.
- Menschen fragen nicht, warum ich meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit gewählt habe.
- Menschen fragen nicht, warum ich mich entschieden habe, meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit öffentlich zu machen.
- Ich muss nicht fürchten meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit Freunden oder Familie zu offenbaren. Sie wird vorausgesetzt.
- Meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit wurde nie mit einem Schrank verbunden.
- Menschen meines Geschlechts versuchen nicht, mich davon zu überzeugen, meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit zu ändern.
- Ich muss meine Heterosexualität nicht verteidigen.
- Ich kann leicht eine religiöse Gemeinschaft finden, die mich nicht dafür ausschließt, heterosexuell zu sein.
- Ich kann darauf zählen, einen Therapeuten oder Arzt zu finden, der
bereit und in der Lage ist, über meine Sexualität zu sprechen.
- Mir ist garantiert, Sexualerziehungsliteratur für Paare mit meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit zu finden.
- Ich brauche mir keine Gedanken zu machen, wegen meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit belästigt zu werden.
- Ich habe kein Bedürfnis, meine Hetero-Identität zu markieren.
- Meine Männlichkeit/Weiblichkeit ist nicht wegen meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit in Frage gestellt.
- Ich werde nicht mit meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit identifiziert.
- Ich kann sicher sein, dass, wenn ich rechtliche oder medizinische Hilfe benötige, meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit nicht gegen mich arbeiten wird.
- Wenn mein Tag, meine Woche oder mein Jahr schlecht schlecht läuft,
muss ich nicht bei jeder negativen Epidsode oder Situation fragen, ob
sie Obertöne sexueller
Orientierung Positioniertheit hat.
- Wenn ich in ein Kino gehe oder in einer Videothek eine Film leihe,
kann ich sicher sein, keine Probleme zu haben, meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit repräsentiert zu finden.
- Mir ist garantiert, Menschen meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit im Studienplan, der Fakultät und Verwaltung der Uni vertreten zu finden.
- Ich kann in der Öffentlichkeit mit meiner besseren Hälfte herumlaufen ohne dass Menschen zweimal hingucken oder starren.
- Ich kann mich entscheiden, nicht politisch über meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit zu denken.
- Ich muss mir keine Gedanken machen, meine_r Mitbewohner_in meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit mitzuteilen. Es wird angenommen, dass ich heterosexuell bin.
- Ich kann die Sprache und Kultur der LGBTQ Leute unbeachtet lassen,
ohne das Gefühl einer Bestrafung in meiner Kultur für eine solche
Vergessenheit.
- Ich kann monatelang nicht hetero genannt werden.
- Ich werde nicht wegen meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit gruppiert.
- Mein Verhalten als Einzelperson wird nicht zurückgeworfen auf andere Menschen, die sich als heterosexuell identifizieren.
- In alltäglicher Konversation geht die Sprache, die meine Freunde und ich benutzen in der Regel von meiner sexuellen
Orientierung
Positioniertheit aus. Zum Beispiel bezieht sich Sex unpassenderweise
auf heterosexuellen Sex, oder Familie bedeutet heterosexuelle
Beziehungen mit Kindern.
- Menschen gehen nicht davon aus, dass ich sexuell erfahren bin (oder überhaupt Sex habe), nur wegen meiner sexuellen
Orientierung Positioniertheit.
- Ich kann eine Person des anderen Geschlechts in der Öffentlichkeit küssen, ohne beobachtet oder angestarrt zu werden.
- Niemand nennt mich hetero aus Bosheit.
- Menschen können Begriffe, die meine sexuelle
Orientierung
Positioniertheit beschreiben, benutzen und positive Dinge meinen anstatt
erniedrigende (“ewwww, das ist homo”, “ist das schwul” )
- Ich werde nicht aufgefordert, darüber nachzudenken, warum ich hetero bin.
- Ich kann offen über meine sexuelle
Orientierung Positioniertheit sein, ohne mir Gedanken über meinen Job zu machen.
—
[ETA]
Edited to add: @lantzschi (Danke!) merkt an, dass die Bezeichnung
“sexuelle Orientierung” im Zusammenhang mit hetero/homo nicht nur
problematisch ist, sondern im Zusammenhang mit Privilegiertheiten auch
noch falsch:
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