Die Welt wächst zusammen. Tag für Tag bekommen wir mehr und mehr die Möglichkeit, uns allumfassend, asynchron und autark mit Informationen zu den verschiedensten Geschehnissen zu versorgen. Die Welt bietet vielseitige, vielschichtige und sehr umfassende Probleme, die jeden von uns betreffen und Raum für Diskussion und Meinungsbildung bedürfen.
Mit unserer Filmreihe "World Cinema - Die Dinge anders sehen" haben wir die Idee verfolgt, ein Podium für alle Interessierten in Magdeburg zu bieten. Dabei haben wir - in Analogie zur dezentraler werdenden Welt - die Veranstaltungsorte in Kooperation mit vielen Partner_innen über Magdeburg verteilt, um so Allen die Möglichkeit zu geben, sich beteiligen zu können. An insgesamt vier Tagen an drei unterschiedlichen Orten nahmen insgesamt etwa 200 Personen teil.
Als besonders erfolgreich kann der Auftakt unserer Veranstaltungsreihe mit dem Film "Wadim" gewertet werden. In Kooperation mit dem Flüchtlingsrat und der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalts konnten wir im einewelt haus erleben, wieviele, zumeist junge, Menschen sich mit der Flüchtlings- und Abschiebeproblematik thematisch auseinandersetzen. "Wadim" erzählt dabei von einem jungen Menschen, dessen Aufenthaltsrecht nach Jahren der Unsicherheit abgesprochen wurde, obwohl er bestens integriert und seit Jahren in Deutschland gelebt hat. Wadim wurde nach Weißrussland abgeschoben, reiste ein ums andere Mal erneut illegal nach Deutschland ein, doch wurde wieder und wieder ausgewiesen, bis er sich 2010 im Alter von 23 Jahren in Hamburg vor einen Zug wirft, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Der aufwühlende Film ließ viele sprach- und fassungslos, da diese Praxis leider kein Einzelfall ist, sondern oft vorkommt, wie uns Bianka Mopita vom Flüchtlingsrat bestätigen konnte.
Ein besonderes Highlight war das im Anschluss stattfindende Infocafé mit extra zu dieser Veranstaltung angereisten, direkt von der Problematik betroffenen Flüchtlingen. Dies bot allen Teilnehmer_innen die Möglichkeit, sich unmittelbar zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken und setzen es uns als Ziel, dass wir als Linksjugend ['solid] & SDS.Die Linke auch in Zukunft weiterhin für die Stärkung der Rechte von Flüchtlingen streiten und für ihre Anliegen ein Sprachrohr sein wollen.
Auch unsere Abschlussveranstaltung mit dem Film "Der Pakt mit dem Panda" und anschließendem Gespräch mit Regisseur Wilfried Huismann, welches im Café Central stattfand, stieß auf große Resonanz. Der Film setzt sich kritisch mit dem WWF auseinander, der nach Umfragen immerhin viertvertrauenswürdigsten Marke der Welt. Insbesondere kommen Praktiken wie das sogenannte Greenwashing zur Sprache, also das den Verbrauchern vorgegaukelte Ökobewusstsein von Herstellern mit dem Zwecke der Markenbildung und Profitmaximierung. Der WWF sei zu einer PR-Agentur degeneriert, die nicht mehr das eigentliche Ziel des Naturschutzes verfolgt, sondern die knallharten Marktinteressen seiner Kooperationspartner. So vergibt der WWF beispielsweise auf Borneo Gütesiegel an Firmen, die mittels monokultureller Palmölplantagen den Lebensraum für Orang-Utans vernichten und damit Begriffe wie Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit konterkarieren.
Wir möchten uns gesondert bei Wilfried Huismann bedanken, welcher uns im Anschluss an den Film in einer locker gehaltenen Gesprächsrunde aus erster Hand von seinen Recherchen um die "PR-Maschine WWF" berichtete und auf Einzelheiten im Film, wie auch zahlreiche Hintergründe einging.
Unser Dank gilt allen beteiligten Partnerinnen und Partnern, die dieses Projekt unterstützt haben. Nicht zuletzt möchten wir uns natürlich auch bei allen Besucher_innen für ihr zahlreiches Erscheinen und die Diskussionen im Anschluss bedanken.
Die Welt bietet spannende, kontroverse und wichtige Themen, die wir auch in Zukunft durch ähnliche Veranstaltungen ins öffentliche Bewusstsein rufen und damit zur Diskussion anregen wollen.
Wir hoffen ein gutes erstes Rahmenprogramm dafür geboten zu haben.
Eure Linksjugend ['solid] und SDS.Die Linke Magdeburg.
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