Gemeinsame Erklärung von Linksjugend ['solid] Magdeburg & SDS. Die Linke Magdeburg
Wir, die Mitglieder der Jugendverbandes und der Hochschulgruppe,
verstehen uns als eine antiautoritäre und emanzipatorische Gruppe, die
sich jeglichen reaktionären gesellschaftlichen Bestrebungen
entgegenstellen wird. Daher haben wir mit großer Verwunderung und
Verärgerung die in den letzten Tagen getätigten Aussagen des parteilosen
Stadtrates und Mitglied der Fraktion DIE LINKE./ Gartenpartei Marcel
Guderjahn zur Kenntnis genommen. Offensichtlich hat dieser entweder die
in der Pressemitteilung getätigten Aussagen nicht verstanden, oder er
führt tatsächlich unter dem Deckmantel einer herbei fantasierten
„Männerfeindlichkeit“ einen Kampf gegen Emanzipation und
Gleichberechtigung in dieser Stadt.
Die inhaltliche Kritik der sich von Marcel Guderjahn distanzierenden
Pressemitteilung der Fraktion, die wir ohne Abstriche inhaltlich
teilen, bezog sich nach unseren Verständnis nie auf die belanglosen
Fragen an die Verwaltung; nein vielmehr die Instrumentalisierung des
Antidiskriminierungsgesetzes (ADG) stellt den eigentlichen poltischen
Skandal dar. Das ADG soll diskriminierte Gruppen schützen und stärken.
Dabei ist besonders das hohe Schutzbedürfnis einzelner Gruppen - wie
Frauen - in unserer überwiegend männerzentrierten und männerdominierten
Gesellschaft zu beachten. Frauen sind sexistischen Anfeindungen und
sexueller Belästigung seitens der Männer oft ausgesetzt. Daher haben sie
auch nach der Auslegung des ADG ein besonders Anrecht auf Schutz ihrer
Intimsphäre, was sich auch über die Öffnungszeiten einer „Frauensauna“
ausdrücken kann.
Zudem wird der Begriff „Männerfeindlichkeit“ in der Regel von
konservativ-reaktionären Kräften in der Gesellschaft verwendet, um dem
Feminismus und die erkämpften Rechte für Frauen zu diffamieren und
teilweise rückgängig zu machen. Oft genug werden wir aus dieser
politischen Ecke als „männerfeindliche Genderfaschisten“ beschimpft,
sodass uns die unbedachte Verwendung dieses Begriffes enorm aufstößt.
Ein parteiloser Kandidat, der auf der Liste der Partei DIE LINKE
antritt, hat eine Verantwortung auch auf kommunaler Ebene eine linke und
emanzipatorische Politik voranzutreiben. Schon im ersten Abschnitt des
Programmes der Partei DIE LINKE ist nachzulesen: „DIE LINKE knüpft an
linksdemokratische Positionen und Traditionen aus der sozialistischen,
sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiterbewegung sowie aus
feministischen und anderen emanzipatorischen Bewegungen an.“ Diesen
Traditionen fühlen auch wir uns verpflichtet und werden in Zukunft für
diese streiten – die Emanzipation und die Gleichstellung der Frau in
dieser immer noch männlich dominierten Gesellschaft ist eines der
angestrebten Ziele.
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