Montag, 21. September 2015

„Warum hat denn niemand dieses Patriarchat zerbombt!?“

Gemeinsame Erklärung von Linksjugend ['solid] Magdeburg & SDS. Die Linke Magdeburg
 

Wir, die Mitglieder der Jugendverbandes und der Hochschulgruppe, verstehen uns als eine antiautoritäre und emanzipatorische Gruppe, die sich jeglichen reaktionären gesellschaftlichen Bestrebungen entgegenstellen wird. Daher haben wir mit großer Verwunderung und Verärgerung die in den letzten Tagen getätigten Aussagen des parteilosen Stadtrates und Mitglied der Fraktion DIE LINKE./ Gartenpartei Marcel Guderjahn zur Kenntnis genommen. Offensichtlich hat dieser entweder die in der Pressemitteilung getätigten Aussagen nicht verstanden, oder er führt tatsächlich unter dem Deckmantel einer herbei fantasierten „Männerfeindlichkeit“ einen Kampf gegen Emanzipation und Gleichberechtigung in dieser Stadt. 

Die inhaltliche Kritik der sich von Marcel Guderjahn distanzierenden Pressemitteilung  der Fraktion, die wir ohne Abstriche inhaltlich teilen, bezog sich nach unseren Verständnis nie auf die belanglosen Fragen an die Verwaltung; nein vielmehr die Instrumentalisierung des Antidiskriminierungsgesetzes (ADG) stellt den eigentlichen poltischen Skandal dar. Das ADG soll diskriminierte Gruppen schützen und stärken. Dabei ist besonders das hohe Schutzbedürfnis einzelner Gruppen - wie Frauen - in unserer überwiegend männerzentrierten und männerdominierten Gesellschaft zu beachten. Frauen sind sexistischen Anfeindungen und sexueller Belästigung seitens der Männer oft ausgesetzt. Daher haben sie auch nach der Auslegung des ADG ein besonders Anrecht auf Schutz ihrer Intimsphäre, was sich auch über die Öffnungszeiten einer „Frauensauna“ ausdrücken kann.

Zudem wird der Begriff „Männerfeindlichkeit“ in der Regel von konservativ-reaktionären Kräften in der Gesellschaft verwendet, um dem Feminismus und die erkämpften Rechte für Frauen zu diffamieren und teilweise rückgängig zu machen. Oft genug werden wir aus dieser politischen Ecke als „männerfeindliche Genderfaschisten“ beschimpft, sodass uns die unbedachte Verwendung dieses Begriffes enorm aufstößt.  

Ein parteiloser Kandidat, der auf der Liste der Partei DIE LINKE antritt, hat eine Verantwortung auch auf kommunaler Ebene eine linke und emanzipatorische Politik voranzutreiben. Schon im ersten Abschnitt des Programmes der Partei DIE LINKE ist nachzulesen: „DIE LINKE knüpft an linksdemokratische Positionen und Traditionen aus der sozialistischen, sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiterbewegung sowie aus feministischen und anderen emanzipatorischen Bewegungen an.“ Diesen Traditionen fühlen auch wir uns verpflichtet und werden in Zukunft für diese streiten – die Emanzipation und die Gleichstellung der Frau in dieser immer noch männlich dominierten Gesellschaft ist eines der angestrebten Ziele.

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