Mittwoch, 26. Februar 2014

Flüchtlinge bleiben! – Rassismus aus den Köpfen treiben! Aufruf zur Demonstration in Merseburg

Die Linksjugend ['solid] Sachsen-Anhalt unterstützt folgenden Demonstrationsaufruf der "Initiative alternatives Merseburg":

Mers­e­burg, Dom- und Hoch­schul­stand­ort, Kreis­stadt des Saa­le­krei­ses und wie­der­holt Schau­platz ras­sis­ti­scher Über­grif­fe und An­fein­dun­gen. In den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten und Wo­chen gab es hier immer wie­der öf­fent­lich wahr­nehm­ba­re Ak­ti­vi­tä­ten von Neo­na­zis. Graf­fi­tischmie­re­rei­en, Auf­kle­ber und Pla­ka­te; Pro­vo­ka­tio­nen bei Ver­an­stal­tun­gen; Hetze gegen Flücht­lin­ge im In­ter­net; und zu­letzt in­ner­halb we­ni­ger Tage min­des­tens zwei An­grif­fe auf Flücht­lin­ge.

Am Don­ners­tag, dem 20. Fe­bru­ar 2014 wurde ein 23 Jahre alter So­ma­li­er am Bahn­hof Mers­e­burg be­lei­digt und mit dem Kopf bru­tal gegen die Wand ge­schla­gen. Nur durch cou­ra­gier­tes Ein­grei­fen eines Zeu­gen konn­te Schlim­me­res ver­hin­dert wer­den, der Be­trof­fe­ne muss­te im Kran­ken­haus am­bu­lant be­han­delt wer­den. Am Mon­tag, dem 24. Fe­bru­ar kam es er­neut zu einem An­griff, ein 41-jäh­ri­ger Al­ge­ri­er wurde in der Bahn­un­ter­füh­rung zur Lauch­städ­ter Stra­ße zu­sam­men­ge­schla­gen und be­raubt.

Ge­flüch­te­te und Mi­gran­tIn­nen sehen sich in Mers­e­burg nicht nur rech­ter Ge­walt, son­dern auch All­tags­ras­sis­mus in Form von Be­lei­di­gun­gen und An­fein­dun­gen aus­ge­setzt. Hinzu kommt eine in Tei­len ras­sis­ti­sche und dis­kri­mi­nie­ren­de Ge­setz­kund­ge­bung. Auf­ent­halts­be­schrän­kun­gen, zen­tra­le Un­ter­brin­gung (im Saa­le­kreis in Lager Krum­pa), Ra­ci­al Pro­filing. Und immer wie­der die dro­hen­de Ab­schie­bung vor Augen, weil nur we­ni­ge Asyl­su­chen­de eine An­er­ken­nung er­hal­ten.

Neo­na­zis und an­de­re klein­geis­ti­ge Ras­sis­ten ver­brei­ten in Mers­e­burg und an­ders­wo Angst und Ge­walt gegen Men­schen, die nicht ins Welt­bild einer ho­mo­ge­nen Volks­ge­mein­schaft pas­sen. Man­gels öf­fent­li­cher So­li­da­ri­sie­rung mit den Be­trof­fe­nen und wahr­nehm­ba­rer Äch­tung der An­grif­fe füh­len sich die Täter zu häu­fig in ihrem Han­deln be­stä­tigt. Dar­über hin­aus wird das Bild einer Nicht-Will­kom­mens-Kul­tur ge­fes­tigt, die Flücht­lin­ge als „nicht zur In­te­gra­ti­on vor­ge­se­hen“ ab­stem­pelt und ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be ver­un­mög­licht.

Des­halb gehen wir am 1. März 2014 auf die Stra­ße.

Genug ist Genug. Wir wol­len Nazis und Ras­sis­ten in Mers­e­burg ent­ge­gen­tre­ten und ihnen den öf­fent­li­chen Raum strei­tig ma­chen.

Quelle: http://iam.blogsport.de/2014/02/25/fluechtlinge-bleiben-rassismus-aus-den-koepfen-treiben/#more-77

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