Montag, 8. April 2013

Zum Internationalen Tag der Roma

Magdeburg, 08.04.2013: +++ Zum Internationalen Tag der Roma +++ Antiziganistische Hetze muss aufhören, kein Wahlkampfpopulismus auf dem Rücken von Verfolgten und Diskriminierten +++ Film- & Diskussionsveranstaltung in Magdeburg: Let's break (Adil geht) +++
Heute, am internationalen Tag der Roma, ist es wichtiger denn je, einen klaren Appell an alle verantwortlichen Akteur_innen in Politik und Gesellschaft zu richten: die rechtspopulistische und rassistische Hetze gegen die in vielen Ländern diskriminierte, ausgegrenzte und verfolgte Minderheit der Roma muss geächtet werden und aufhören. Robert Fietzke von der Linksjugend ['solid] Sachsen-Anhalt, erklärt hierzu:

„Ab 2014 gilt die EU-Arbeitnehmer_innenfreizügigkeit für die Länder Rumänien und Bulgarien. Seit Monaten erleben wir ein lange nicht mehr da gewesenes Ausmaß öffentlich zur Schau gestellten Rassismusses gegenüber Roma. Ob in Talkshows, Pressekonferenzen oder Parteitagen: insbesondere die mitte-extremistischen Konservativen, allen voran Abschiebe- und Innenminister Friedrich, befinden sich in gewohnter Angriffshaltung - es ist ja schließlich Wahlkampf!
Da werden EU-Inländer_innen schon mal zu EU-Inländer_innen zweiter Klasse degradiert, bei denen man Möglichkeiten entwickeln müsse, sie dauerhaft aus der „Festung Deutschland“ herauszuhalten - weil sie Roma sind.

Die Situation für Roma in Rumänien, Bulgarien, Serbien, dem Kosovo und vielen anderen Ländern ist prekär. Lediglich in Ungarn, dem Land, das sich gerade zu einem traurigen Paradebeispiel schleichender Faschisierung entwickelt, ist ihre Lage noch dramatischer. Sie sind nicht nur Opfer von rassistischer Diskriminierung, struktureller Benachteiligung und sozialchauvinistischem Hass, sondern auch Opfer von Armut.

Roma gehören, neben Jüdinnen und Juden, zu den am längsten und stärksten verfolgten Menschengruppen in der Menschheitsgeschichte. Die über sie kursierenden Stereotype sind tief verwurzelt in den Köpfen und hassenden Herzen der Menschen. Roma seien Nomaden, Roma seien faul, Roma würden nie arbeiten, Roma „nisteten“ sich in Sozialsysteme ein, Roma klauten ganz viel. Die positiv-diskriminierende Variante ist die bauchtanzende exotische Romni, die im Wanderzirkus auf Reisen ginge. Schluss mit diesen rassistischen Kategorien, Schluss mit der antiziganistischen Hetze, Schluss mit Wahlkampfpopulismus auf Kosten von Menschen in prekären Lebenslagen! Diese Menschen brauchen Hilfe und Unterstützung, nicht Ablehnung und Hass.

Um auf die besondere Situation von Sinti und Roma in Sachsen-Anhalt aufmerksam zu machen, veranstaltet der Verein Romano Drom um 16 Uhr eine Luftballon-Aktion vor der „Grünen Zitadelle“. Die Linksjugend ['solid] Magdeburg sowie der SDS.Die Linke Magdeburg werden ebenfalls an dieser Aktion teilnehmen. Am morgigen Dienstag laden die beiden Gruppen dann zusammen mit Romano Drom e.V. und DIE LINKE. Magdeburg zu einem Film- und Gesprächsabend ins Eine-Welt-Haus Magdeburg ein. Gezeigt wird die bewegende und wahre Geschichte mehrerer Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo, die sich zusammen auf einen Breakdance-Wettbewerb vorbereiten, während einem von ihnen die Abschiebung droht: „Let's break (Adil geht)“. Als Gesprächspartner_innen stehen Henriette Quade, flüchtlingspolitische Sprecherin der LINKEn Landtagsfraktion, Frauke Sonnenburg vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. sowie Ekrem Tahiri, Leiter von Romano Drom e.V. zur Verfügung. Moderiert wird die Diskussion von Vertreter_innen des Magdeburger Breakdancer-Kollektivs „FlowJob“, das 2010 deutscher Meister im Breakdance werden konnte. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr und ist Teil einer groß angelegten Filmreihe mit dem Titel World Cinema 2013. Weiterführende Informationen: http://linke-jugend-md.blogspot.de/2013/03/world-cinema-2013.html


Quelle: http://www.linksjugend-lsa.de/news_presse/presseerklaerungen/detail/zurueck/presseerklaerungen-16/artikel/zum-internationalen-tag-der-roma/

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