Samstag, 11. August 2012

Magdeburg - kleingeistig, kreativfeindlich, borniert, phantasielos?


Logo des StadtJugendRing Magdeburg e.V.
Bemerkenswertes Statement des StadtJugendRing Magdeburg e.V. (veröffentlich auf: http://www.sjr-magdeburg.de/ottoneindanke)

"An diesem Eindruck arbeiten mindestens viele Verantwortliche der Stadt kontinuierlich, konsequent und intensiv. Und viele Magdeburger und Magdeburgerinnen auch. Da nützt auch die kritikfreie Lobhudelsommerkampagne der Volksstimme nichts. Die erinnert gut an alte Zeiten. Gutsituierte Familien loben sich und die guten Bedingungen für ihre Kinder. Diese werden wohl aus Magdeburg abhauen, sobald sie können. Denn die jugendlichen Lebenswelten interessieren diese Stadt meist nicht. Vor allem immer dann nicht, wenn sie an den engstirnigen und eingefahrenen Erwachsenenhorizonten rütteln und neue Gestaltungsformen suchen. Jugend ist hier immer dann genehm, wenn sie ordentlich, leise, duckmäuserisch und erwachsenenkonform durch die Stadt schleicht. Zum Beispiel wenn sie sich artig zu ergebnisfreien Diskussionsabenden ins Rathaus trollt. Die Stadt gehört doch eigentlich den Menschen, die hier wohnen - oder? In Magdeburg nicht! 

Denn die mit der Organisation und Leitung dieser Stadt Beauftragten sehen dies anders. Sie wollen Probleme, oder was sie dafür halten, einfach wegordnen.

Organisatorisch, zukunftsorientiert, stadtentwicklungsphilosophisch und im höchsten Sinne vernünftig wäre es, wenn sie die organisatorischen und methodischen Voraussetzungen für einen lebendigen und vielfältigen Diskussionsprozess schaffen würden. Aber nee, da nähert man sich lieber dem Anus des Hafenchefs - dem einige Bänke vor seiner Haustür am Hasselbachplatz ein Dorn im Auge und im Ohr waren - bei dessen Beschwerden schon mal unverhältnismäßig schnell. Kack sind sie weg. Ist ja schließlich ein wichtiger Arbeitgeber. Vielleicht sollte in diesem Kontext auch darüber nachgedacht werden, ob man mit der Schlafstadtpolitik nicht gleichzeitig die jungen zukünftigen Fachkräfte in den Anus tritt, die dort mal arbeiten sollen. Zumindest die, die mehr wollen als arbeeten, inkoofen, fressen, saufen und schlafen, werden dann wahrscheinlich weg sein. Vergrault von den Stadtvätern und -müttern! Dass dem so ist, lässt sich leicht an den Reaktionen auf den Hasselbachplatzkreideflashmob am letzten Sonnabend ablesen. Der ja eigentlich gar kein Flashmob war. Wussten ja alle was da kommt. Stand in der Volksstimme und war im Rundfunk präsent. Warum gehen die Verantwortlichen von Polizei und Stadt nicht auf die jungen Menschen zu und zeigen ihnen Gefahren und Lösungsmöglichkeiten auf. Das nennt man dann konstruktiven Dialog. Wir kennen die Abneigung dagegen aber schon von der Hassel-Diskussion und dem Verhalten bei den sommerlichen „Inselfestspielen“ im Stadtpark. Lieber hinterher plump drauf als vorher klug organisiert. 

Wir sollten schauen und hören, wer sich wirklich für unsere Stadt interessiert und engagiert. Wir sollten Konflikte aushalten, aus ihnen positive, kreative Impulse extrahieren, weiterentwickeln und nutzen. So könnte kluge Stadtentwicklungspolitik aussehen - wenn man wöllte. Im StadtJugendRing gibt es einen großen Pool von Fachkräften, die gern dabei helfen. Sprechen sie uns an, Fragen sie uns einfach! Kreativität sollte in unsern Machdeburch nicht auf Bastelgruppen in Kindertagesstätten, Schulen, Arbeitskreise und Kunstateliere beschränkt bleiben."

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